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Jägersprache

Jägersprache ist reich an bildhaften Ausdrücken. Damit möchten sich Jäger nicht vom Rest der Bevölkerung abgrenzen (oft wird vom "grünen Geheimbund" gesprochen. Unsinn, jeder Mann und jede Frau kann den Jagdschein machen). Vielmehr verdeutlichen die überlieferten Ausdrücke oftmals noch genauer als die Umgangssprache Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit Tieren, Wald und Jagd. Die Ohren werden als Lauscher oder Gehöre bezeichnet, die Augen als Lichter und die Nase als Windfang, die Zunge als Lecker und das Fell als Decke oder Balg. Tiere fressen Äsung mit dem Äser und übrig bleibt die Losung. Anstelle von Blut spricht der Jäger von Schweiß. Ein kleiner Wald nennt sich Bestand. Eine Ansammlung mehrerer Hirsche ist ein Rudel, bei Rehen nennt man es Sprung und bei Enten Schoof. Einen Wurf Fuchswelpen bezeichnet man als Geheck. Schalen sind die "Hufe" und die sehen wirklich aus wie kleine, ledrige Schälchen! Daher auch der Begriff Schalenwild. In diesem Sinne gibt es noch viele weitere Ausdrücke, die sich teilweise von selbst erklären oder deren Bedeutung sich manchmal nicht sofort erschließt. Die Jägersprache ist einer von vielen kleinen Teilen, die in ihrer Gesamtheit die Jägerei zu etwas Besonderem machen, sie von anderen beliebigen Alltagstätigkeiten und Hobbies unterscheiden und vom Jäger auch eine intensive Beschäftigung mit dem Thema voraussetzen. Ähnlich ist es doch auch mit verschiedenen Fachausdrücken beim Boot, Auto, bei bestimmten Sportarten und anderen Interessen: so weiß auch nicht jeder Laie sofort, was es bedeutet eine "Klampe zu belegen", die"Fender einzuholen" oder kennt die Abseitsregel!

 Jagdhorn

Das Jagdhorn diente früher als Signalhorn, um sich damit über weite Strecken im Wald zwischen Treibern und Jägern zu verständigen. Diese Aufgabe übernehmen heute oftmals die Handys. Dennoch ist das kleine Fürst Pless-Horn mit seinen fünf Naturtönen weiter eng mit der Jagdtradition verbunden und viele Jäger können die wichtigsten Jagdsignale selbst spielen. Oftmals wird dieses Brauchtum auch in einem Jagdbläsercorps gepflegt. Zum Einen gibt es Signale zur Begrüßung, zur Eröffnung des Essens oder auch zur Verabschiedung. Daneben existieren  zum Anderen noch die angesprochenen Verständigungssignale wie "Anblasen des Treibens" oder "Hahn in Ruh´". Das Letztere bedeutet, dass nicht mehr geschlossen werden darf. Besonders wichtig und aus dem Jagdbetrieb nicht wegzudenken sind die Signale zu Ehren des Wildes, die am Ende eines Jagdtages geblasen werden. Jede Wildart hat ihr eigenes Signal. Bei einer bunten Jagdstrecke sind daher auch viele verschiedene Hörnerklänge zu hören und erzeugen eine wunderbare Stimmung. Am Schluß ertönt das bekannte "Halali", alle Jagdteilnehmer sind ganz still und ziehen ihren Hut. Hiermit zollen die Jäger den Tieren Respekt, halten noch einmal kurz inne und denken über das Erlebte und ihr eigene Rolle im Leben und Sterben der Tiere nach.

Brauchtum

Dazu gehört auch die Waidgerechtigkeit. Diese bezeichnet den respektvollem Umgang mit den Tieren und Wahrung von deren Chancen bei der Jagd. Damit ist sie auch eine Urform des Tierschutzes. Waidgerechtigkeit umfasst geschriebene und tradierte Verhaltensregeln für verantwortugsvollen Umgang mit der Tierwelt in Zusammenhang mit der Jagd und Hege. Sie beinhaltet auch Verzicht auf Technik wie z.B. Nachtsichtgeräte. Damit könnte zwar mehr Wild erlegt werden, aber es hätte keine faire Chance und der Jäger würde sich nicht mit dem wildlebenden Tier messen, sondern er würde immer sein Ziel erreichen. Nur im Wald schnell einen Braten schießen, das ist nicht gewünscht. Da könnte man ja besser gleich zum Fleischer einkaufen gehen. Waidgerechtigkeit bedeutet auch, dass der Fasan nur im Flug geschossen wird und die Ente nicht auf dem Wasser. Ein Hase der sich drückt und in seiner Sasse versteckt wird ebenso nicht beschossen - er hätte ansonsten keine Chance zu entkommen. In anderen Ländern blick man erstaunt und ehrloch anerkennend auf diese typisch deutschen "Tugenden" bei der Jagd. Denn dort geht es oft um das reine Beutemachen mit minimalem Aufwand, Jagd ist dort häufig mehr Hobby, Sport oder Geschäft als tiefe Passion.

Brüche

Als Brüche bezeichnet man kleine, abgebrochene Äste von bestimmten (gerechten) Baumarten wie Eiche oder Tanne. Ähnlich wie die Hörner dienten diese in vergangener Zeit auch häufig zur Verständigung während der Jagd und zeigten die Richtung an, in welche Jäger, Treiber oder auch Wild gezogen sind. Heute noch spielt eine große Bedeutung der Bruch am Anschuss, wenn das Tier nicht tödlich getroffen wurde. Damit kann die Stelle markiert werden, an der der Jagdhund die Suche aufnehmen wird. Der Erlegerbruch wird dem Jäger vom Revierinhaber, dem Beständer oder einem Mitjäger überreicht: dieser kleine Zweig wird mit etwas Blut (Schweiß) benetzt und dem Schützen übergeben als Anerkennung und zur Mahnung seiner Verantwortung. Der Erleger darf am Tag seines Jagderfolges diesen Bruch am Hut tragen. Auch das erlegte Stück Wild wird ansehnlich auf die rechte Seite gelegt und ein Bruch auf dessen Körper gelegt. Ein weiterer kleiner Zweig wird in den Äser geschoben - der letzte Bissen. Dem Mitgeschöpf im Kreislauf von Leben und Vergehen wird damit gedacht und gedankt. 

 Jägerlatein

Viele Waidmänner sind bedeutende Akademiker, Fabrikanten oder adelige Schlossbesitzer. Meist haben sie auf einem humanistischen Gymnasium oder einem Edel-Internat das große Latinum erworben. Jagdwesen und Intellekt ergänzen sich hier auf das Allerfeinste. Neben dem Papst und unseren Jägern parlieren nur wenige Menschen fließend auf Latein. Man bleibt in diesen selbstlosen Kreisen gerne bescheiden unter sich, um die Normalbürger nicht mit den Sorgen und Nöten um Forst und Natur zu belasten. Gerade immense Trophäenstärken, lebensgefährliche und dennoch locker gemeisterte Jagdsituationen sowie die eigene, alles übertreffende Könnerschaft im Umgang mit der Waffe lassen sich mittels Jägerlatein hervorragend darstellen. So bleibt mir nur, diesem wertvollen deutschen Kulturgut auch weiterhin eine hohe Verbreitung zu wünschen.

VITA BREVIS – VENATIO AETERNA

Hunde

Hunde wurden als Helfer bei der Jagd schon im vorchristlichen Ägypten eingesetzt. Heutige Jagdhunde sind je nach Rasse notwendig zum Stöbern, Vorstehen, Apportieren, Nachsuchen verletzter Tiere (Jagd oder Straße), bei der Wasserarbeit oder als Bauhund. Darüber ließen sich viele Seiten füllen. Die Hunde sind verlängerter Arm der Jäger, sollen aber nicht selbst das Wild töten. Dies machen leider schon oft genug nicht angeleinte Haushunde beim Gassi-Gehen. Jagdhunde haben meist Stammbäume, unterliegen Zuchtrichtlinien und müssen anspruchsvolle Prüfungen bestehen. Hier soll zunächst das Sprichwort genügen: "Jagd ohne Hund ist Schund!".